Frau tippt auf einem Laptop

In Deutschland wächst der Startup-Sektor, jedoch sind Frauen in der Startup-Szene deutlich unterrepräsentiert. Bei der Suche nach Gründen für dieses Ungleichgewicht ist das Thema Vereinbarkeit zentral.

Der Anteil von Frauen in der Startup-Szene lag im Jahr 2019 bei lediglich 15,7 % und ist auch in den Vorjahren nur geringfügig angestiegen. Warum das so ist, wird mit dem Female Founders Monitor (FFM) untersucht. Mit der Studie wird das Ziel verfolgt, das Bewusstsein für die Bedingungen von Startup-Gründerinnen auf Basis von Zahlen und Fakten zu schärfen, aktuelle Herausforderungen zu benennen und damit einen Beitrag für mehr Diversität in der Gründungsszene zu leisten.

Vereinbarkeit in der Gründung

Wie auch in anderen beruflichen Bereichen besteht in der Gründungsszene das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Lebensphase der Gründung statistisch gesehen bei knapp der Hälfte der Gründenden mit der Phase der Familiengründung einhergeht.

„Unabhängig vom Geschlecht sind die Gründerinnen und Gründer im Mittel etwa 35 Jahre alt und die quantitativ größte Gruppe gründet zwischen ihrem 30. und 40. Lebensjahr (45,9 %). […] Da die typische Phase der Unternehmensgründung damit genau mit der Zeit der Familienplanung zusammenfällt, ergeben sich beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf besondere Herausforderungen.

Female Founders Monitor 2020

Hinzu kommt, dass auch in der Startup-Szene familiäre Aufgaben ungleich zwischen Frauen und Männern verteilt seien und Gründerinnen deutlich stärker gefordert würden. Diese Doppelbelastung sei für Frauen ein zentrales Hindernis auf dem Weg zum eigenen Startup.

Frau am Laptop

Forderung nach Unterstützung

Die Untersuchung zeigt Ursachen für dieses Ungleichgewicht auf. Zum einen gründen Frauen häufig während Schwangerschaft und Elternzeit. Auf das damit verbundene (zeitweise) Ausscheiden aus der Erwerbsarbeit folgt dann die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Gründung. Hier fehlt es offenbar an entlastenden Strukturen. Im Jahr 2019 forderten 41,3 % der Gründerinnen mit Kind mehr politische Unterstützung zur Vereinbarkeit von Familie und Arbeit.

Um Gründungen und selbstständige Arbeit von Frauen und insbesondere Müttern zu ermöglichen, braucht es also Unterstützungsstrukturen für die Kinderbetreuung. Auch Beratungsangebote sind hilfreich, um ein Bewusstsein zu schaffen und Frauen in ihren Vorhaben stärken. Wie es mit Blick auf die Statistik ganz grundsätzlich um das Thema Vereinbarkeit steht, habe ich mit in diesem Beitrag angeguckt.

Quelle: Female Founders Monitor 2022

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