Wir werden heutzutage überflutet von einer Vielzahl unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsmodelle. Es scheint unabdingbar zu sein, das Hobby zum Beruf zu machen und seiner Berufung zu folgen. Denn natürlich sollte jeder einen Sinn in seinem Tun erkennen. Doch wie finde ich meine eigene Vision vom Leben? Woher weiß ich, welcher mein eigener Weg ist? Wie kann ich mein Leben nach meinen Bedürfnissen gestalten? Und was brauche ich dafür, dass es mir mental und körperlich gut geht?
… können wir uns nur stellen, wenn im Grunde alles gut ist
Sich die Frage nach dem Sinn im eigenen Leben stellen zu können, ist eine sehr privilegierte Situation. In unserer Gesellschaft dreht es sich heutzutage zunehmend um die Fragen, wie wir unseren „Purpose“ finden. Was sind unsere Vision und Mission im Leben? Wie können wir nach unseren Bedürfnissen leben und dabei gleichzeitig so viel Geld verdienen, dass wir mehr als nur existenziell abgesichert sind? Sich mit all diesen Fragen auseinandersetzen zu können, setzt aber voraus, dass es uns in unserem Leben grundlegend an nichts fehlt. Nur wer am Ende des Monats genug Geld auf dem Konto hat, um noch den Kühlschrank zu füllen, intakte Kleidung zu tragen oder gar die kaputte Waschmaschine zu ersetzen, kann sich wagen zu fragen, wie der (oder mehr) Sinn ins Leben kommt.
Die Suche nach dem Sinn (und den gelben Pfeilen)
Ich habe das Glück, mir diese Frage stellen zu können. Dabei stelle ich aber immer wieder fest, dass es mir sehr schwer fällt, eine Antwort zu finden. Wie will ich wirklich leben? Was kann ich gut? Was würde ich am liebsten tun, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Und wie viel Geld brauche ich überhaupt? Vor einigen Jahren war ich für drei Wochen auf dem Jakobsweg. Der Camino leitet einen mit gelben Pfeilen bis zum Ziel: Santiago de Compostela (oder in meinem Fall bis ans Meer nach Finisterre). Seit ich zurück bin habe ich immer wieder das Bild der gelben Pfeile im Kopf, von denen ich mir Wünsche, dass sie mir den Weg leiten.
Bei meiner Suche stoße ich auf viele inspirierende Geschichten über unkonventionelle Lebenswege und neue Arbeitsmodelle. Wie sich Leben und Arbeit in den Einklang bringen lassen – wenn es da überhaupt noch eine klare Trennung gibt – interessiert mich ganz besonders. Aber auch, wie ich lernen kann, meinen eigenen Bedürfnissen Raum zu geben, gelassener zu sein und etwas mutiger zu werden. Ein Teil dieser Reise geschieht nun auch hier auf diesem Blog.